Der Ort deiner negativen Gedanken

Gedankenkraft

September 2022

Fortsetzung Gedankemüll, Teil 2 

… und so begab ich mich in diese düstere Welt all dieser negativen Gedanken. Es war wie ein riesiger umschlossener Ort, gefüllt mit wabernden, sich windenden, schlängelnden Schatten, mit vorbei huschenden und Gänsehaut hervorrufenden Wesen, fließende Lava und dunklen Löchern. 
 
 

Einen Schritt hinein zu wagen erforderte eine Menge Überwindung, aber mein Geisthelfer begleitete mich und bat mich, mich in die Mitte dieser unüberschaubaren, endlosen und undurchdringbaren Grenzenlosigkeit zu setzen. 

 

Ich fragte ihn, was ich hier tun könne, wie ich diesem Ort wieder Licht schenken können und er sah mich milde lächelnd an uns sprach: „Das ist wahrlich eine Nummer zu groß für dich alleine, aber du kannst deinen Anteil darin wandeln, kannst deinen Funken hineingeben, indem du dich um dich selbst und deine eigene erschaffene Energie kümmerst.“ 

 

Unerwartet tauchten sofort vor meinem inneren Auge alle Situation und Gedanken auf, welche ich in meinem Leben voller Wut und Hass, voller Schmerz und Unverständnis für das Leben kreiert hatte. Ich erinnerte mich, als ich das erste Mal als junge Frau wirklich gehasst hatte, Verwünschungen und Flüche gesendet hatte und ich erinnerte mich an Situationen wo Leid und Trauer so groß waren und ich nicht wusste, wie ich anderes damit umgehen sollte, als all das auf andere zu schieben, ich erinnerte mich an so vieles und an nichts … es ploppte hoch, nahm Gestalt an und zeigte sich mir als manifestierte Energie, die ich selbst erschaffen hatte.

Mir war zuvor noch nie so bewusst gewesen, was ich damit hervorrief, was ich damit erschuf und ich wurde sehr demütig und still.

Ich fragte meinen Geistführer, was ich nun machen solle und er legte die Hand auf mein Herz und sagt: „Verzeih dir!“ 

 

… puh …. Ich hatte mir und anderen doch schon so oft und so viel verziehen, aber meinen eigenen negativen Gedanken wohl noch nicht wirklich. 

 

Es dauerte eine Weile bis ich bereit war, musste viel atmen und machte mir klar, dass ich es damals nicht besser wusste, machte mir klar, dass ich diese Energie 

so nie kreieren wollte und wollte diese jetzt nur noch aus vollem Herzen wandeln. 

 

Und dann ging es ganz leicht, wie von selbst: Ich sah mich selbst in der Zeitlinie, mit allen Vorfällen und Gedanken, sah das, was daraus entstanden war und verband mich mit der wabernd, düsteren Energie, die doch ein Teil von mir war. Ich sah sie mir ganz genau an, eine nach der anderen, schloss sie in meine Arme und sprach:
"Ich sehe dich, ich weiß, du bist ein Teil von mir. Ich habe dich in diese Welt geschickt, dich erschaffen und dich dann verdrängt. Es tut mir leid, bitte verzeih mir! Ich erinnerte mich an das hawaiianische Vergebungsritual Ho’oponopono und sprach die Worte der gegenseitigen Vergebung so lange, bis ich das Gefühl hatte, hier löst sich was auf. Die Energie wurde schwächer, kleiner und irgendwann fanden diese Anteile ihren Weg nach oben durch eine Öffnung der Höhle und lösten sich gänzlich auf. 

 

So saß ich da, voller Demut, Dankbarkeit und hatte das Gefühl, mich selbst befreit zu haben. Das Herz war wieder leicht und groß, der Atem war wieder sanft und gleichmäßig und ein großer Hoffnungsfunken war geboren.
 
Die Hoffnung, dass all das Dunkle in unserem Feld gewandelt werden kann, dass ein Jeder, eine Jede seine eigene erschaffene schwere Energie auch wieder umkehren kann. Und so wie ich selbst nach diesem Erlebnis meine Gedanken nun noch achtsamer und mit noch mehr Verantwortung in die Welt sende, so können dies auch andere. Wir können mit unseren Gedanken Freude, Liebe, Frieden und Fülle erschaffen, aber eben auch Schmerz, Leid und Hass. Was also wählen wir? 

 

Mein Geistführer sprach: „Wenn die Menschen verstehen, was aus ihren Gedanken geboren wird, wenn ein jede/r versteht, was Energie ist und seine Verantwortung dafür übernimmt, dann kann sich vieles zum Guten wandeln. 

Darum erzähle deine Reise, erzähle dein Erlebtes und erzähle, dass die Wandlung für jede/n möglich ist, rein mit Bewusstsein, Achtsamkeit und dem Willen, sich zu heilen. Erzähle von der Kraft der Gedanken und die Energie, die damit erschaffen wird. Denn damit heilt die Welt. Und nun lass uns weiterziehen, ich zeige dir jetzt den Raum der Hoffnung …“. 

 

Das wird eine neue Erzählung, von einem Raum, der seine Kraft verliert und der wieder neu leuchten darf …